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Musikmuseum 73
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TIROLER WEIHNACHTSKONZERT 2023
Weihnachtsmusik von Karl Pembaur, Robert Führer u. a.
Stefanie Steger (Sopran), Eva Schöler (Alt), Johannes Puchleitner (Tenor), Stefan Zenkl (Bass)
Chor und Orchester der Akademie St. Blasius, Leitung: Karlheinz Siessl
Im Mittelpunkt des Tiroler Weihnachtskonzertes 2023 stand eine Messe von Karl Pembaur. Er war der zweite Sohn des Innsbrucker Musikdirektors Josef Pembaur, der das Innsbrucker Musikleben durch sein jahrzehntelanges Wirken nachhaltig prägte und der vor 100 Jahren starb. Karl Pembaur wurde 1900 als Chordirektor und Hoforganist nach Dresden berufen und leitete ab 1913 die Kapellknaben und damit die königlich sächsische Hofkirchenmusik. Seine musikalische Ausbildung absolvierte Karl Pembaur zunächst am Innsbrucker Musikverein, wo er von seinem Vater unterrichtet wurde. Wie dieser setzte er seine Studien in München fort, wo u. a. Josef Gabriel Rheinberger in Orgel und Komposition zu seinen Lehrern zählte. Im Cellospiel wurde er von dem renommierten Cellisten und Komponisten Josef Werner unterwiesen. Die Weihnachtsmesse op. 18 von Karl Pembaur erschien im Kriegsjahr 1915. Es handelt sich um eine sogenannte Plenariumsmesse: Pembaur vertonte nicht nur das Messordinarium, sondern auch Teile des weihnachtlichen Messpropriums, und zwar Introitus, Graduale, Offertorium und Communio der Messe am Weihnachtstag (In Nativitate Domini ad tertiam Missam in die). Die Gestaltung ist knapp, aber wirkungsvoll. Die Harmonik ist immer wieder überraschend, manchmal sehr modern und in entlegene Tonarten führend. Pastoralmotivik setzt Karl Pembaur sehr sparsam ein, dafür zeigt sich im Chorsatz eine Vorliebe für „choralartige“ Unisono-Wirkungen und gewagte Harmonien. Neben Werken Karl Pembaurs sind u. a. Stücke von Robert Führer und Richard Wagners „Siegfried-Idyll“ zu hören. Letzteres mag in einem weihnachtlichen Programm zunächst vielleicht überraschen, aber erstens ist das Stück eine weihnachtliche Gabe des Komponisten an seine Frau und wurde am Weihnachtsmorgen 1870 im Schweizer Triebschen uraufgeführt, zweitens passt der dezidiert „idyllische“ Charakter des Stückes ideal zu Weihnachten.