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Josef Netzer Symphonie Nr. 1 und 4 (KK45)

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Josef Netzer stammt aus Zams im Tiroler Oberland. Er ist einer der wichtigsten Tiroler Komponisten des 19. Jahrhunderts. Abgesehen von seiner ersten Studienzeit am Innsbrucker Musikverein, verbrachte er sein Künstlerleben außerhalb seiner Heimat, so vor allem als Kapellmeister in Wien, in mehreren deutschen Städten und schließlich über viele Jahre bis zu seinem Tod als gefeierter Musikdirektor des Musikvereins in Graz. Josef Netzer verdankt sein ausgezeichnetes musikalisch-handwerkliches Können sicherlich seinem Wiener Lehrer, dem herausragenden Musiktheoretiker Simon Sechter, bei dem er den vollen fünfjährigen Kompositionskurs absolvierte. Nach Beendigung dieser Studien komponierte Netzer seine erste Symphonie. Der Finalsatz, eine Paraphrase von Mozarts Jupiter-Sinfonie, ist sicherlich ideell seinem Lehrer gewidmet. Sechter hatte diesem Sinfoniesatz Mozarts eine viel beachtete Abhandlung gewidmet. Diese Sinfonie Netzers wurde jedoch anscheinend niemals aufgeführt, weil sie der Komponist vor allem wegen der seiner Meinung nach etwas spröden und altertümlichen Instrumentation als Gesellenstück betrachtete. In der Tat ist dieses Werk von begeisternder Leidenschaft und mitreißender musikalischer Brillanz, wie unsere Uraufführung durch die Cappella Istropolitana unter der Leitung von Edgar Seipenbusch in der Basilika von Stift Stams eindrucksvoll bewiesen hat. Mit seiner vierten und letzten Symphonie erreicht Josef Netzer den Höhepunkt seines Schaffens. Sie enthält alle Vorzüge, die seine symphonische Kunst auszeichnen. Kantabilität, mitreisende Dramatik, Eleganz der Instrumentation und eine moderne formale Konzeption.

Josef NETZER - Symphonie Nr. 1 in C-Dur, Wien 1837, Symphonie Nr. 4 in Es-Dur, Leipzig um 1849

Interpreten: Cappella Istropolitana
Dirigent: Edgar Seipenbusch