Musik aus Stift Stams XIII

Um 1780 entstanden wohl die hier erstmals auf CD vorgestellten Streichquintette für zwei Violinen, zwei Violen und Baß, deren autographe Stimmen sich im Musikarchiv von Stift Stams erhalten haben. Einer Konvention seiner Zeit folgend hat Malzat sechs Stücke zu einem Opus zusammengefasst.

Malzats Streichquintette sind dreisätzig. Der erste Satz hat Sonatenform mit Exposition, mehr oder weniger ausgeprägtem Durchführungsabschnitt und voll- ständiger Reprise, die jedoch durchwegs keine bloße Kopie der Exposition dar- stellt, sondern vielfach in fantasievoller Weise Varianten mit zuweilen völlig neuen und überraschenden harmonischen und motivischen Wendungen einbringt. Insgesamt zeigt Malzats Sonatensatz eine bemerkenswerte Variabilität, die nicht der Schablone des idealtypischen Formkanons folgt.

Während sich Malzats Streichquintette formal und intentional der Mode der Zeit anpassen, anmutige und liebevolle, durchaus geschmackvolle und mit Engagement gekonnt gearbeitete Stücke sind, bringt Stefan Palusellis annähernd gleichzeitig mit Malzats Quintetten geschaffenes "Quadro" ein völlig neues Konzept.