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Gottfried Finger: 14 Triosonaten (KK28)
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Gottfried Finger stammt aus Olmütz in Mähren. Seine engen Beziehungen zu Tirol sind durch einen zehnjährigen Aufenthalt in Innsbruck in den Jahren 1707 bis 1717 gegeben. Damals erlebte die Tiroler Landeshauptstadt ihren letzten herausragenden musikalischen Höhepunkt. Wie vielfach in der Vergangenheit, war es wiederum die Persönlichkeit des Regenten, die das kulturelle Umfeld prägte. Mit Herzog Karl Philipp von der Pfalz-Neuburg war zu jener Zeit ein überaus kunstsinniger Fürst als Statthalter des Kaisers Regent in Tirol. Fast täglich gab es große Gesellschaften und so Gelegenheit zu musikalischer Darbietung. Das Innsbrucker Orchester Herzog Karl Philipps, in dem Finger als Konzertmeister wirkte, gehörte damals zu den besten Ensembles Europas. Nicht umsonst bildeten die weitgehend aus Tirol stammenden Instrumentalisten nachmals den Grundstock für das weltberühmte Mannheimer Orchester, nachdem Karl Philipp 1717 die Herrschaft der pfälzischen Erblande übernommen hatte und seine Musiker ihn fast vollzählig in seine neue Residenz begleiteten. Gottfried Fingers Triosonaten op. 4 und 5 sind vor seiner Innsbrucker Zeit entstanden. Sicherlich gehörten diese empfindsamen und durchwegs attraktiven, klangsinnlichen Kompositionen aber damals zu den beliebten Stücken des Repertoires des Innsbrucker Hoforchesters. Da die Sonaten Fingers stilistisch eher gleichförmig konzipiert sind, haben wir zu ihrer vollständigen Präsentation im Rahmen des Barockfests 2002 des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum in barocker Freizügigkeit der Gestaltung neben den obligaten Streichern und einem mit Harfe, Theorbe, Cembalo und Orgel farbig besetzten Basso continuo mit Oboen, Traversflöten, Blockflöten und Fagott ein noch breiteres Spektrum an Instrumenten miteinbezogen.
Gottfried FINGER - Six sonates à 2 flútes & basso continuo, op. 4, Amsterdam um 1700 (6 Triosonaten), 8 Sonaten aus X Suonate a tre, due violini e violoncello o basso continuo, op. 5, Amsterdam um 1700
Interpreten: Aura musicale Budapest
Leitung: Detlef Bratschke